Breitwegerich erfolgreich aus Rasenflächen entfernen

Ein dichter und gesunder Rasen ist in Gärten immer ein Hingucker. Befindet sich die Grünfläche jedoch auf einem stickstoffarmen und verdichteten Erdboden, bedeutet dies für Hobbygärtner ohnehin viel Pflegeaufwand. Breitet sich zudem auf einem gepflegten Rasen der krautige Breitwegerich übermäßig aus, wird das Gras stetig zurückgedrängt.

Breitwegerich individuell bekämpfen

Gerade diese Art Bodenstruktur bietet Breitwegerich ideale Wachstumsbedingungen. Das Gewächs verfügt über eine starke Pfahlwurzel, die sich tief in den Erdboden hineingräbt. Dadurch werden empfindliche Gräser wie auch andere Flachwurzler immer mehr verdrängt. Damit sich die hartnäckige Pflanze nicht in der kompletten Rasenfläche ausbreitet und dabei auch andere Gewächse beschädigt, ist es wichtig, dass das Wildkraut gezielt beseitigt wird.

Das Wichtigste kurz zusammengefasst:

  • Wildkräuter wie Breitwegerich lassen sich auf verschiedene Arten bekämpfen
  • zur manuellen Bekämpfung wird Zeit und Kraft benötigt, wobei der Erfolg oft gering ist
  • spezielle Unkrautvernichter müssen vorsichtig verwendet werden, um Schäden im Garten und bei nützlichen Insekten zu vermeiden
  • Hausmittel sind schonend und benötigen eine gewisse Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten
  • ideal sind biologische Unkrautvernichter, die auf natürlichem Weg abgebaut werden.

Breitwegerich manuell aus der Rasenfläche entfernen

Falls Breitwegerich auf einer Rasenfläche nicht gewünscht ist, stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, um das Gewächs zu beseitigen.
Soll Breitwegerich auf manuelle Weise entfernt werden, wird Geduld, Kraft und Zeit benötigt. Denn beim Entfernen der Pflanze per Handarbeit muss das komplette Gewächs inklusive der Blütenähren, Blätter und massiver Wurzel herausgezogen werden. Diese Vorgehensweise verspricht erfahrungsgemäß nur mäßigen Erfolg. Denn durch die tief wachsende Pfahlwurzel ist die manuelle Beseitigung auf Dauer nicht gänzlich zu realisieren.
Werden beispielsweise Spaten oder eine Schaufel als Hilfsmittel eingesetzt, zeigt die Grünfläche anschließend meistens unschöne Löcher. Zudem können naheliegende Gräser massiv beschädigt werden. Um Breitwegerich per Handarbeit erfolgreich zu beseitigen, eignet sich ein spezieller Unkrautstecher.
Die Entfernung der Pflanze mithilfe der Unkrautkralle bedarf ebenfalls viel Körperkraft. Ist der Boden zudem völlig ausgetrocknet, können die tiefen Wurzeln des Breitwegerich leichter brechen. Verbleiben Wurzelstückchen im Boden, kann die Pflanze nach ihrer Entfernung wieder neu austreiben. Besser wirkt die manuelle Beseitigung des Gewächses, wenn kräftiger Regen gefallen ist. Der Erdboden ist danach durchlässiger, sodass die Pflanze einfacher herauszuziehen ist.

Die manuelle Entfernung von Breitwegerich mittels Unkrautstecher kurz zusammengefasst:

  • richtige Witterung abwarten
  • Unkrautkralle beziehungsweise den Unkrautstecher so tief wie möglich in den Erdboden treiben
  • die komplette Pfahlwurzel erfassen
  • das Werkzeug sanft hin/herbewegen
  • die Pflanze langsam gänzlich aus dem Erdboden ziehen.

Spielt die Witterung jedoch nicht wie gewünscht mit, kann per Gießkanne nachgeholfen werden. Hierbei wird im Vorfeld der Behandlung das Gewächs mit näherem Umfeld ausgiebig mit Wasser begossen. Wenn das Wasser nach kurzer Zeit versickert ist, lässt sich der Unkrautstecher normalerweise wesentlich leichter einsetzen.

Bei weitreichendem Befall eine Rasenkur anwenden

Einzelne Gewächse lassen sich noch manuell beseitigen. Doch eine großflächige Ausbreitung von Breitwegerich muss mit wirkungsvolleren Maßnahmen behandelt werden. Hier kann das Problem durch eine intensive Kur für die Grünfläche gelöst werden.
Dafür sollten folgende Schritte vorgenommen werden:

  • Rasen mähen
  • die Rasenfläche anschließend vertikutieren
  • den Rasen düngen.

Das Gras ist beim Mähen so weit wie möglich zu kürzen. Danach wird die Grünfläche in Längs- und Querrichtung vertikutiert. Da Breitwegerich kalkhaltigen Erdboden nicht mag, sollte ein Dünger verwendet werden, der über einen hohen Kalkanteil verfügt. Idealerweise wird vorher der pH-Wert des Erdbodens mittels einfachem Test überprüft.
Zeigt der Test einen pH-Wert unter 5,5, findet Breitwegerich ideale Wachstumsbedingungen vor. Der pH-Wert beziehungsweise der Säuregehalt des Bodens lässt sich durch Einsatz von speziellen Kalkdünger wieder ausgleichen. Graspflanzen vertragen die Kalkdüngung sehr gut und werden sogar gekräftigt. Dadurch kann sich der Rasen nun deutlich besser gegen Wildkräuter wie den Breitwegerich durchsetzen.

TIPP: Wird eine Rasenfläche regelmäßig gemäht, kann dies der weitgreifenden Ausbreitung der krautigen Pflanze vorbeugen. Denn das Wildkraut kann sich nicht durch Samen verbreiten. Die ideale Schnitthöhe beträgt 4 bis zu 5 Millimeter. Diese Rasenkur benötigt manchmal wenige Tage bis sich eine Wirkung zeigt, es können allerdings auch einige Wochen vergehen.

Unkrautvernichter – schnelle Beseitigung von Breitwegerich

Werden spezielle Unkrautvernichter eingesetzt, lassen sich sehr viel schneller Erfolge erzielen. Am Markt stehen dafür unterschiedliche Produkte zur Verfügung. Allerdings erreichen nur wenige Mittel die tiefen Pfahlwurzeln, sodass der Breitwegerich nicht nachhaltig entfernt wird.

Hinweis: Unkrautvernichter sollten keinesfalls wahllos verwendet werden, denn die Mittel können auch für die Gräser und Insekten schädlich sein.

Befällt Breitwegerich überwiegend die Spalten/Fugen von Gehwegplatten und Terrassenbelägen, sind biologische Produkte hilfreich. Diese Mittel bauen sich natürlich ab und sind somit für die Umgebung und Umwelt an sich nicht belastend. Selbstverständlich muss bei jedem Produkt die angegebene Dosierung der Hersteller eingehalten werden.

Unterschiedliche Hausmittel zur Entfernung von Breitwegerich einsetzen

Wer nützliche Insekten wie auch die Umwelt schonen möchte, sollte auf Hausmittel zurückgreifen, die sich seit jeher bewährt haben. Dazu gehört beispielsweise Brennnesseljauche. Das Hausmittel ist bereits seit etlichen Jahrzehnten gegen Pflanzenerkrankungen und Schädlinge erfolgreich. Hobbygärtner können somit auch Breitwegerich damit bekämpfen. Es wird jedoch etwas Geduld benötigt.

Bestandteile der Brennnesseljauche:

  • ein 10 Liter Eimer
  • 10 Liter Wasser
  • frisch gepflügte Brennnessel (etwa ein mittlerer Müllbeutel voll)
  • 500 Gramm Gesteinsmehl (Steinmehl, Urgesteinsmehl) als mineralischer Bodenhilfsstoff
  • Holz oder Kelle, die zum Umrühren benötigt werden.

Herstellung der Brennnesseljauche:

  • gepflügte Brennnesseln zerkleinern
  • die Masse in den 10-Liter Eimer geben, bis dieser zu Dreiviertel gefüllt ist
  • das Steinmehl dazu geben
  • das Wasser einfüllen
  • mit Kelle/Holz kräftig umrühren
  • den Ansatz ruhen/durchziehen lassen.

Der Jauche-Ansatz muss etwa 14 Tage ruhen, sodass eine Gärung einsetzen kann. Hierbei entsteht ein unangenehmer Geruch. Um diesen zu neutralisieren, wird das Gesteinsmehl benötigt. Die Gärung ist dann abgeschlossen, wenn sich auf dem Ansatz kein Schaum mehr zeigt. Die Brennnesseljauche kann verwendet werden.
Bevor das Hausmittel auf dem Breitwegerich großzügig verteilt wird, muss die Masse noch einmal kräftig durchgerührt werden. Die fertige Jauche wird im Verhältnis 1:10 ins Gießwasser gegeben.

Breitwegerich mit Wasser und/oder Feuer bekämpfen

Breitwegerich ist durch seine robusten festen Blätter äußerlich sehr unempfindlich. Seine innere Struktur ist dagegen relativ anfällig und reagiert gegenüber Wasser empfindlich. Um das Gewächs mithilfe von Wasser zu beseitigen, lassen sich unterschiedliche Verfahren einsetzen:

  • Leitungswasser: Um die benachbarten Gräser zu schonen, bietet sich primär Leitungswasser zur Bekämpfung an. Dafür werden sämtliche Gewächse sehr oft mit Wasser eingeschwemmt, sodass die Struktur des Breitwegerich angegriffen wird. Diese Methode ist allerdings sehr langwierig, der Erfolg ist nicht immer gegeben.
  • Hochdruck: Durch einen Wasserstrahl mit 100 bar Druck oder sogar mehr wird die Struktur des Gewächses zerstört. Allerdings leidet auch das direkt angrenzende Gras. Zudem muss der Hochdruck-Wasserstrahl unbedingt direkt auf den Breitwegerich treffen.
  • Kochwasser: Mit kochendem Wasser lässt sich Breitwegerich schnell und effizient bekämpfen. Umliegende Gewächse und der Rasen an sich können jedoch Verbrennungen erleiden. Daher ist kochendes Wasser lediglich für Breitwegerich geeignet, der in den Spalten von Gehwegplatten oder in Ritzen von Terrassenbelägen wuchert.
  • Breitwegerich mit Feuer beseitigen: Um unbeliebtes Wildkraut wie auch schädliches Unkraut zu beseitigen, wird bereits seit jeher Feuer eingesetzt. Es ist normalerweise sogar dann erfolgreich, wenn es sich um sehr hartnäckige Gewächse handelt. Als Hilfsmittel sollten stets handelsübliche Unkrautbrenner verwendet werden. Diese Produkte sind leicht zu handhaben und ähneln in ihrer Funktion allgemein bekannten Bunsenbrennern. Um die jeweilige Pflanze abzutöten, wird die Flamme direkt über mehrere Minuten darauf gerichtet. Ist das Wetter sehr trocken, lässt sich sogar der größte Teil der tiefen Wurzel erreichen.

Was ist Breitwegerich eigentlich?

Breitwegerich ist ein krautiges Gewächs, das sich sehr ausdauernd verbreitet. Die Pflanze kann zwischen 5 und 40 Zentimeter Wuchshöhe erreichen. Die Rhizome beziehungsweise Wurzeln der Pflanze können fast achtzig Zentimeter Länge aufweisen, sodass selbst sehr verdichtete Erdböden kein Hindernis darstellen. Deshalb ist Breitwegerich fast überall wie unter anderem auf Wegen und an Straßen, auf Weiden und sogar innerhalb von Pflasterfugen zu finden.
Die Pflanze ist an ihren etwa handtellergroßen, löffelartigen Laubblättern zu erkennen, die als flache Blattrosette zusammengefügt sind. Die Blätter an sich besitzen eine elliptische bis eiförmige Form. Sie sind teilweise mit kurzer Behaarung ausgestattet. Der Blütenstand-Schaft ist blattlos und zeigt an seinem Ende zwischen Juni und Oktober einen ährenförmigen, aufrechten Blütenstand. Dieser verströmt allerdings keinen Duft.

Fazit

Breitwegerich kann sich als sehr hartnäckig erweisen. Ideal sind biologische Unkrautvernichter, um die naheliegenden Gräser und andere Pflanzen zu schonen. Aggressive Unkrautvernichter sind behutsam einzusetzen, um Fauna und Flora im Garten zu schützen. Mit bewährten Hausmitteln lässt sich Breitwegerich ebenfalls gut beseitigen. Hierbei ist jedoch etwas Geduld gefragt.