Grasmilben im Rasen: So werden Sie das lästige Getier schnell wieder los!

Grasmilben leben im Rasen und verursachen juckende oftmals sogar schmerzende rote Pusteln bei Mensch und Tier. Doch das muss nicht sein – wir zeigen Ihnen, wie Sie Grasmilben bekämpfen und ihren unangenehmen Bissen vorbeugen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Grasmilben zählen zur Kategorie der Spinnentiere und werden auch Herbstgrasmilben, Herbstmilben, Erntemilben oder Graslaus genannt.
  • Grasmilben halten sich häufig am Boden auf und lauern auf den Spitzen der Grashalme auf einen passenden Wirt.
  • Neben speziellen Zecken- und Grasmilbenbekämpfungsmitteln können Sie den Spinnentieren auch mit vorbeugenden Maßnahmen den Kampf ansagen. So bewirkt auch das Düngen mit Kalkstickstoff oder das Vertikutieren im Frühjahr oft wahre Wunder.

Die unterschiedlichen Arten von Grasmilben

Grasmilben sind in über 20.000 Arten vertreten und lassen sich den sogenannten Laufmilben zuordnen. Häufig wird die Grasmilbe auch Herbstgrasmilbe, Erntemilbe oder Heumilbe bezeichnet. Letztere Bezeichnung ist darauf zurückführen, dass die Grasmilbe den Landwirten das Leben beim Bereitstellen von Heu ganz schön schwer machte. Während die einen Milbenarten Pflanzenfresser sind, gelten die anderen als Allesfresser. Auch leben die einen als Räuber und die anderen als Parasiten. Ihr Unheil richten die lästigen Schädlinge vor allem dadurch an, indem sie Mensch und Tier beißen. Die Bisse sind alles andere als angenehm und führen zu einem extremen Juckreiz. Hin und wieder entstehen sogar schmerzende Hautekzeme.

Wo kommen Grasmilben besonders häufig vor?

Grasmilben bevorzugen sommerliche Temperaturen und kommen in ganz Mitteleuropa vor. Allerdings gibt es einige Regionen, in denen eine besonders hohe Population von Grasmilben herrscht. Hierzu zählen zum Beispiel die Bundesländer Bayern, Hessen und Rheinland. Ist ein ganzes Gebiet von Grasmilben befallen, kann sich die Bekämpfung deutlich schwieriger gestalten. Das liegt vor allem daran, dass sich die Spinnentiere binnen kürzester Zeit durch Haus- und Wildtiere in den Gärten verbreiten.
Hinweis: Gehen Sie beim Schädlingen befallen sein.

So erkennen Sie Grasmilben im Rasen

Larven der Grasmilbe lassen sich nur schwer erkennen, denn sie sind nur etwa 0,2 bis 0,3 Millimeter groß. Möchten Sie allerdings auf Nummer sicher gehen, gilt die nachfolgende Nachweismethode als recht zuverlässig:
Legen Sie an einem warmen, sonnigen und trockenen Sommertag ein weißes Blatt Papier auf dem Rasen aus. Dieses lockt die Tiere aufgrund der hellen, reflektierenden Oberfläche an, sodass Sie die rötlichen Körper der Grasmilben gut erkennen können.

Wie gestaltet sich die Lebensweise von Grasmilben?

Ausgewachsene Grasmilben sind bereits ab April aktiv. Sie ernähren sich überwiegend von Pflanzensaft und leben in der Regel in der oberen Erdschicht sowie am Stängelgrund von Gräsern und Moosen. Bei starkem Regen und Frost ziehen sie sich jedoch bis zu über 50 cm tief in das Erdreich zurück. Grenzt der Rasen direkt ans Haus und herrschen angenehme Witterungsverhältnisse kann es durchaus passieren, dass sich die Grasmilben sogar in der Wohnung bzw. im Haus breit machen.

Was hilft gegen die Beschwerden von Grasmilbenbissen?

Um den unangenehmen Juckreiz zu lindern, können Sie es mit 70 prozentigem Alkohol versuchen. Diesen tupfen Sie einfach direkt auf die Bisse. Er desinfiziert die Haut und sorgt in Kombination mit einem juckreizstillenden Gel für eine angenehme Linderung. Sofern Sie es lieber mit Hausmittel probieren möchten, können Sie frischen Zwiebel- oder Zitronensaft gegen den Juckreiz einsetzen. Ebenso bewährt haben sich kühlende Eisbeutel.
Der Biss einer Grasmilbe ist zum Glück schmerzlos, doch spätestens nach 24 Stunden setzt zumeist starker Juckreiz ein. Auch Rötungen sind häufig vorprogrammiert und können bis zu einer Woche lang anhalten. Bedauerlicherweise beißen Grasmilben häufig mehrmals, sodass sich gleich mehrere Pusteln in kleinen Gruppen bilden. Das wiederum unterscheidet die Bisse auch von klassischen Mückenstichen. Kratzen sollte vermieden werden, denn dadurch können allergische Reaktionen und kleine Wunden ausgelöst werden. Diese wiederum können im schlimmsten Fall Sekundärinfektionen nach sich ziehen.

Grasmilben effektiv bekämpfen und vorbeugen: So geht’s!

Auch wenn sich die Tierchen rasend schnell verbreiten, kann man ihnen mit geeigneten Maßnahmen optimal vorbeugen. Gleiches gilt für das Bekämpfen eines Grasmilben-Befalls.

  • Regelmäßig Rasenmähen: Da die Larven sich häufig auf den Spitzen von Grashalmen aufhalten, ist es ratsam, den Rasen einmal pro Woche mit einem Rasenmäher zu mähen.
  • Abwehrmittel: Beim Barfußlaufen auf dem Rasen sollten Sie Ihre Beine und Füße am besten mit einem Insektenabwehrmittel einsprühen, so gehen Sie den unangenehmen Bissen der Grasmilben optimal aus dem Weg.
  • Rasenschnitt: Lagern Sie das Schnittgut vom Rasenmähen am besten am Rande Ihres Gartens. Noch besser ist es jedoch, wenn Sie den Rasenschnitt direkt kompostieren.
  • Vertikutieren von Moos: Moosige Stellen werden von Grasmilben besonders gerne befallen. Daher ist es empfehlenswert, diese Rasenstellen im Frühjahr zu vertikutieren.
  • Feuchter Rasen: Ist Ihr Rasen immer wieder sehr trocken, sollten Sie sich einen Rasensprenger zulegen, denn bei Feuchtigkeit ziehen sich die Grasmilben in den Erdboden zurück.
  • Bekämpfungsmittel gegen Grasmilben: Bringen natürliche Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg, können Sie es auch mit einem Mittel zur Bekämpfung von Grasmilben versuchen. Dieses wird einfach auf den betroffenen Rasenflächen ausgebracht.

Fazit

Grasmilben im Rasen sollten Sie möglichst schnell bekämpfen, denn die kleinen Larven der Schädlinge warten in den Grashalmen des Rasens nur darauf einen passenden Wirt zu befallen. Sie machen weder vor Haustieren noch vor Menschen Halt und verursachen durch ihre Bisse rote, schmerzende, juckende Quaddeln. Um dies zu verhindern, sollten Sie Ihren Rasen schnell von den lästigen Spinnentieren befreien. Hierfür stehen Ihnen neben chemischen Bekämpfungsmitteln auch jede Menge natürliche Mittel und vorbeugende Maßnahmen zur Verfügung. Die beiden Letzteren sollten immer die erste Wahl sein, denn chemische Mittel greifen nicht nur andere womöglich nützliche Insekten an, sondern können auch die Biosphäre im Garten enorm stören. Zwar ist das Bekämpfen von Grasmilben alles andere als einfach, jedoch sind wir uns sicher, dass Sie den Befall mit unseren obigen Tipps sowie mit ein wenig Geduld wahrscheinlich wieder in den Griff bekommen.