Unkraut im Rasen

Rasenunkraut stellt für leidenschaftliche Hobbygärtner nicht nur einen optischen Schandfleck dar, sondern auch ein großes Problem. Denn macht sich einmal Unkraut im Rasen breit, ist schnelles Handeln erforderlich, anderenfalls durchleben die Rasenunkräuter einen kaum zu bändigenden Ausbreitungsdrang. Damit sich dieses Szenario nicht bewahrheitet, verraten wir Ihnen wie Sie Löwenzahn, Gänseblümchen und Co. schnell wieder loswerden. Mit unserem Wissen steht einem schönen, gesunden und unkrautfreiem Rasen nichts mehr im Wege.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Zu den verbreitetsten Unkrautpflanzen im Rasen zählen Löwenzahn, Gänseblümchen, Klee, Disteln, Ehrenpreis, Weißklee, Gundermann, Schafgarbe, Butterblumen (Hahnenfuß), Vogelmiere und Quecke.
  • Teppichbildende Unkräuter wie Ehrenpreis, Gundermann und Weißklee lassen sich durch regelmäßiges Vertikutieren des Rasens hervorragend zurückdrängen. Spezielle Unkrautstecher hingegen helfen zum Beispiel gegen Schafgarbe und Löwenzahn.
  • Neben den mechanischen Bekämpfungsmethoden besteht auch die Möglichkeit den Rasenunkräutern mit chemischen Mitteln zu Leibe zu rücken.

Die unterschiedlichen Unkrautarten

Unkräuter lassen sich in insgesamt drei unterschiedliche Kategorien unterteilen. Hierzu zählen folgende:

Wurzelunkräuter

Zu den sogenannten Wurzelunkräutern zählen folgende: Fingerkraut, Breitwegerich, Bärenklau, Echter Steinklee, Brunelle, Gänseblümchen, Großer Sauerampfer, Giersch, Hornkraut, Kleiner Sauerampfer, Jakobskreuzkraut, Knolliger Hahnenfuß, Löwenzahn, Spitzwegerich, Schafgarbe, Schachtelhalm, Mittlerer Wegerich, Wicken und Wiesenkerbel.

Samenunkräuter

Unter die Kategorie der Samenunkräuter fallen folgende Pflanzen: Gänsefuß, Ackersenf, Ehrenpreis, Gartenschaumkraut, Gemeines Kreuzkraut, Hederich, Hirtentäschel, Gewöhnliches Ferkelkraut, Klettenlabkraut, Melde, Kratzdistel, Rainkohl, Vogelmiere, Vogelknöterich, Wilde Möhre und Windenknöterich.

Oberirdisch kriechende Unkräuter

Zu den oberirdisch kriechenden Unkräutern zählen: Weißklee, Gundermann, Sauerklee, Kriechender Hahnenfuß und Gewöhnlicher Hornklee.

Wie schaffen es Rasenunkräuter, sich rasend schnell auszubreiten?

Grundsätzlich gilt zu wissen, dass sich Rasenunkräuter je nach Art auf unterschiedliche Weise ausbreiten. Samenunkräuter wie zum Beispiel Springkraut oder Ehrenpreis werden häufig durch den Wind, hin und wieder aber auch durch gekauften Mutterboden herbeigetragen. Diese Unkrautarten keimen zumeist bei recht niedrigen Temperaturen. Zu blühen beginnen sie oft nur wenige Wochen später. Sobald sich erste Samenstände entwickelt haben, gibt es kaum noch einen Halt, sodass sich die Samenunkräuter unaufhaltsam auf der gesamten Rasenfläche ausbreiten. Klee und Gundermann hingegen verbreiten sich oberirdisch auf dem Rasen. Demnach fallen Sie unter die Kategorie der oberirdisch kriechenden Rasenunkräutern, die den Boden in nur kurzer Zeit mit weiten Ausläufern überziehen. Besonders schwer zu bekämpften sind jedoch die sogenannten Wurzelunkräuter. Hierzu zählen zum Beispiel Weißklee oder Giersch. Diese Unkrautpflanzen unterwandern die Rasenfläche unterirdisch und schränken dabei die Entwicklung des gesamten Wurzelbereichs des Rasens ein.

Unkraut im Rasen vorbeugen: So geht’s!

Bedauerlicherweise stellt die beste Pflege noch lange keine Garantie dafür dar, dass sich in Ihrem Rasen kein Unkraut ausbreitet. Deshalb gilt: Vorsorge ist besser als Nachsicht. Grundsätzlich macht die richtige Rasenpflege Ihre Grünfläche natürlich robuster und damit weniger anfällig für den Befall durch Schädlinge, Krankheiten, Moos und eben auch Unkräuter. Viele heimische Unkrautpflanzen werden erst dann zu einer ernstzunehmenden Plage, wenn Sie Ihren Rasen vernachlässigen und nicht mehr mit ausreichenden Nährstoffen versorgen. Diesem Problem können Sie jedoch ganz einfach vorbeugen, indem Sie Ihre Grünfläche regelmäßig düngen. Schließlich enthalten Spezialdünger alle wichtigen Nähr- und Mineralstoffe, sodass Ihr Rasen gesund wachsen und gedeihen kann. Neben der regelmäßigen Düngung ist es auch unglaublich wichtig, dass Sie Ihren Rasen regelmäßig mähen. Denn zumeist vertragen die meisten Unkräuter den Schnitt nicht so gut wie die Rasengräser, da sie danach streben in die Höhe zu wachsen und zur Vermehrung Blüten auszubilden.

Unkraut im Rasen vernichten: So klappt’s!

Hat sich in Ihrem Rasen Unkraut breitgemacht, möchten wir Ihnen im Nachfolgenden verraten, wie Sie diese lästigen und unschönen Unkrautpflanzen schnell wieder loswerden.

Rasenunkräuter mechanisch bekämpfen

Bevor Sie zu chemischen Mitteln greifen, sollten Sie immer zuerst versuchen, den Unkräutern mechanisch den Kampf anzusagen. Bei einem vereinzelten Befall können Sie die Unkrautpflanzen im Rasen einfach ausstechen oder jäten. Wichtig ist, dass Sie gerade bei Wurzelunkräutern wie dem Löwenzahn oder dem Hahnenfuß, das gesamte Wurzelwerk entfernen. Anderenfalls droht mitunter ein Neuaustrieb der Unkräuter. Um die Pfahlwurzeln besonders einfach und rückenschonend aus dem Erdboden zu ziehen, sollten Sie am besten einen Unkrautstecher zur Hilfe nehmen.
Um den Rasen dauerhaft von Unkraut zu befreien, sollten Sie Ihre Grünfläche mindestens einmal pro Jahr vertikutieren. Denn durch das Einschneiden der Grasnarbe können Sie vor allem die lästigen teppichbildenden Rasenunkräuter in Schach halten, sodass die Rasenwurzeln wieder die Möglichkeit haben durchzuatmen.

Unkraut im Rasen chemisch bekämpfen

Da sich viele Unkräuter mechanisch nur schwer und oftmals gar nicht entfernen lassen, gibt es spezielle Unkraut-Vernichter. Diese werden auch als Rasenherbizide bezeichnet und sind für bestimmte Unkräuter konzipiert, sodass sie wirklich nur eine bestimmte Pflanzengattung angreifen. Sie setzen dem Unkrautbefall ein Ende, indem sie gezielt in den Stoffwechsel der Rasenunkräuter eingreifen, während andere Pflanzenarten und somit auch der Rasen davon verschont bleiben. Bitte bedenken Sie allerdings, dass chemische Unkraut-Vernichter wesentlich tiefer in das Ökosystem eindringen als mechanische Mittel. Sie sollten chemische Bekämpfungsmittel daher wirklich nur dann einsetzen, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt und dann bitte auch nur in Maßen.
Wichtig: Für Unkräuter wie den Hahnenfuß, Gänseblümchen und die Quecke gibt es bis dato noch keine wirksamen, chemischen Bekämpfungsmittel.

Fazit

Unkraut im Rasen verbreitet sich unglaublich schnell, sodass es die Rasengräser binnen kürzester Zeit gänzlich verdrängt. Hier ist also schnelles Handeln gefragt. Zur Unkrautbekämpfung stehen Ihnen neben chemischen Unkraut-Vernichtern auch mechanische Methoden wie der Unkrautstecher zur Wahl. Welche Bekämpfungsmethode sich besser anbietet, hängt in erster Linie von der Art der Unkrautpflanze, aber auch von der Stärke des Befalls ab. Sie sollten es allerdings immer zuerst auf die mechanische Weise versuchen, bevor Sie zu chemischen Mitteln greifen. Ob und wie Sie Unkraut entfernen, bleibt am Ende natürlich Ihnen überlassen. Jedoch ist die richtige Rasenpflege unumgänglich, denn nur so ist sichergestellt, dass Ihre Rasenfläche nicht gänzlich verwildert.