Trockenrasen

Während trockener und heißer Perioden in den Sommermonaten treten oftmals braune Bereiche in der sonst grünen Rasenfläche auf. Durch mangelnde Vitalität des Rasens bilden sich stellenweise sogar spärlich bewachsene Stellen heraus. Beides lässt das Gesamtbild der Rasenfläche sehr leiden.
Anstatt die Wässerung zu intensivieren, was sowohl finanziell als auch ökologisch fragwürdig ist, kann sogenannter Trockenrasen eine gute Alternative zu gewöhnlichem Zierrasen darstellen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Trockenrasen besteht aus robusten, tief wurzelnden Gräsern unterschiedlicher Art, die breiter sind und etwas weniger steif stehen als bei Zierrasen.
  • Optisch ähnelt er darum eher mediterranem Rasen und gelangt durch die längeren Wurzeln an tiefliegende Feuchtigkeit.
  • Unter trockenen und warmen Bedingungen wächst und besteht er deutlich robuster als Zierrasen, doch auch unter normalen Bedingungen ist er etwas pflegeleichter.
  • Trockenrasen ist auch auf sandigen Böden mit schlechter Wasserspeicherung geeignet.
  • Die längere Keimzeit von bis zu vier Wochen erfordert etwas mehr Geduld, als bei Zierrasen.

Wie man Trockenrasen anlegt

Trockenrasen ist, wie gewöhnlicher Rasen, als Saatgut in einer Mischung erhältlich. Die Temperatur des Bodens sollte in der Phase des Keimens nicht unter 12 Grad Celsius sinken. Frühjahr und Herbst eignen sich besonders gut für die Aussaat, unter Umständen ist es aber auch im Sommer möglich.
Nachdem das Erdreich ca. 20 Zentimeter tief gelockert und Unkraut sowie Steine entfernt wurden, kann etwas Rasendünger oder Kompost eingebracht werden. Anschließend wird die Erde sorgfältig eben geharkt. Nun wird das Saatgut ausgebracht, mit einer dünnen Erdschicht bedeckt und eingewalzt. Während des ersten Monats nach der Aussaat muss täglich reichlich gewässert werden. Zum „Wassersparrasen“ wird der Trockenrasen erst, wenn die Wurzeln so weit ins Erdreich vorgedrungen sind, dass sie an die tiefe Bodenfeuchtigkeit gelangen.

Wie man den Trockenrasen pflegt

Mähen

Bei dem ersten Mähgang sollte mit einem gut geschärften Rasenmähermesser gearbeitet werden, damit die Keimlinge nicht aus der Erde gerissen werden. Außerdem sollte neu angelegter Trockenrasen vor dem ersten Schnitt mindestens sechs, besser aber zehn Zentimeter Höhe erreicht haben. Grundsätzlich gilt, dass der Trockenrasen nicht zu tief gemäht werden sollte. Eine Höhe von ca. vier Zentimetern sollte nicht unterschritten werden. Wie bei jeder Rasenart beugt regelmäßiges Mähen Rasenfilz und Moosbildung vor.

Wässerung

Junger Trockenrasen muss reichlich und gründlich gewässert werden, um mindestens im ersten Monat nach der Aussaat kontinuierlich feucht gehalten zu werden. Voll ausgewachsener Trockenrasen ist in trockener Umgebung zwar genügsamer als Zierrasen. In besonders trockenen Perioden muss aber auch er mit Wasser versorgt werden.

Düngen

Regelmäßiges Einbringen von vorzugsweise organischem Rasendünger unterstützt und pflegt den Trockenrasen effektiv. Frühjahr bis Sommer sind die Jahreszeiten für verstärkt stickstoffhaltigen Dünger, im Herbst sollte der Dünger dagegen kaliumhaltiger ausgelegt sein. Dadurch wird Unkraut, Moos und Verfilzung verstärkt entgegengewirkt und vor dem Winter die Resistenz gegen Frost erhöht.

Instandsetzung

Sollte der Trockenrasen trotz guter Pflege an Qualität einbüßen, so hilft gelegentliches Vertikutieren, um Moos sowie Rasenfilz zu entfernen und so das Rasenwachstum zu begünstigen. Auch das Lüften des Bodens, zum Beispiel per Grabgabel oder Lüfterwalze, regt das Wachstum wieder an. Sollte die Rasenfläche nach außergewöhnlich heißen Sommermonaten oder nach starken frostigen Wintern dennoch ausgedünnt sein und sich nicht selber regenerieren können, so muss zusätzlich eine Nachsaat ausgebracht werden. Je nach Zustand der Rasenfläche kann dies stellenweise oder vollflächig geschehen.

Interessant zu wissen

Trockenrasen ist neben den hier beschriebenen Saaten für robuste Rasenflächen auch eine Bezeichnung für eine Wildblumenwiese. Dieses auch als Magerrasen bezeichnete Biotop ist ein wahres Paradies für Insekten und dient einigen bedrohten Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum. Auch für die Anlegung von Wildblumenwiesen gibt es fertige Saatmischungen, die Rasen-, Kräuter- und Blumensamen enthalten.

Fazit

Auch wenn die Optik eines mediterran erscheinenden Trockenrasens für Zierrasenfans vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist, so sind die Robustheit und die Genügsamkeit in Bezug auf Wasser überzeugende Vorteile.
Insbesondere unter Berücksichtigung des sich weiter erwärmenden Klimas sollte man in heimischen Gärten verstärkt Trockenrasen in Erwägung ziehen. Bei den erwartungsgemäß heißer und trockener werdenden Sommern in unseren Breiten, kann man so in Zukunft viel wertvolles Wasser sparen, ohne den Rasen zu vernachlässigen.

FAQ

Wie viel Saatgut braucht man für Trockenrasen?

Trockenrasen längs und quer sähen, dabei jeweils ca. 12,5 Gramm pro Quadratmeter Fläche einplanen.

Welches ist der beste Trockenrasen?

Im Internet findet man verschiedene Tests und Vergleiche von Saatmischungen für Trockenrasen, sodass man sich einen guten Überblick verschaffen kann.

 

Lesenswerte Beiträge

Rasensorten:

Zierrasen

Sportrasen

Spielrasen

Rasenprobleme / Schädlinge im Rasen:

Breitwegerich im Rasen bekämpfen